Sturzflug

Tat­sa­chen­be­richt (nach einem Inter­view von mir)
Gen­re: Dra­ma
Lese­dau­er: ca. 10–15 min.

Es war nur ein Wim­pern­schlag. Eine Sekun­de Unacht­sam­keit, die mein Leben von Grund auf änderte. 

An einem war­men, son­ni­gen Tag im Juli neun­zehn­hun­dert­sie­ben­und­neun­zig stol­per­te ich bei der Arbeit über einen locke­ren Tep­pich­bo­den und stürz­te eine län­ge­re Trep­pe hin­un­ter. Oberschenkelbruch.

Von die­sem Moment an ging es nur noch abwärts. Heu­te sit­ze ich im Roll­stuhl und bin auf frem­de Hil­fe ange­wie­sen, was mir sehr unan­ge­nehm ist.

Bis zu die­sem Tag X war mein Leben per­fekt. Mit damals vier­und­vier­zig Jah­ren war ich, Rein­hold Gro­ber*, im bes­ten Alter. Ich war glück­lich ver­hei­ra­tet und hat­te einen siche­ren, gut bezahl­ten Job als Bau­hof­ver­wal­ter und ‑ein­käu­fer bei der Stadt. Jah­re­lang fuh­ren mei­ne Frau und ich mit befreun­de­ten Paa­ren in den Ski­ur­laub oder spiel­ten Ten­nis. Mein Motor­boot­füh­rer­schein für die Bin­nen­fahrt ermög­lich­te mir den Besitz einer Motor­yacht von zehn­ein­halb Metern Län­ge – mal eben über ein Wochen­en­de irgend­wo­hin zu schip­pern war ein Luxus, den ich mir leis­ten konn­te. Ich hat­te alle Frei­hei­ten, die ich mir vor­stel­len konnte.

Es war ein Trug­schluss zu glau­ben, dass es bis an mein Lebens­en­de so wei­ter­ge­hen könnte.

Nach dem Unfall lief ich zunächst mit Stüt­zen, eine Ope­ra­ti­on war geplant. Als aber mei­ne dama­li­ge Frau Gud­run* an Krebs erkrank­te und ich jeden Tag im Kran­ken­haus bei ihr war, rutsch­te die Ope­ra­ti­on zunächst in wei­te Fer­ne. Zu allem Unglück brach ich mir wäh­rend die­ser Zeit auch noch die Hüf­te und konn­te gar nicht mehr lau­fen. Aus die­sem Grund wur­de ich letzt­end­lich doch sofort ope­riert, aber die dar­auf­fol­gen­de Reha lehn­te ich ab, da es Gud­run immer schlech­ter ging. Ich brach­te es nicht fer­tig, sie mut­ter­see­len­al­lein im Kran­ken­haus ster­ben zu las­sen. Die Wochen bis zu ihrem Tod waren für mich sehr anstren­gend und aufzehrend.

Das gebro­che­ne Bein heil­te nie wie­der rich­tig aus, es blieb kür­zer als das ande­re, so dass ich einen erhöh­ten Schuh bekam. Den­noch hum­pel­te ich dau­er­haft, was mei­ner lädier­ten Hüf­te wei­te­re Schä­den zufüg­te. An Sport war nicht mehr zu denken. 

Zu die­sem Zeit­punkt däm­mer­te mir lang­sam, dass ich immer wei­ter ins Abseits gedrängt wurde. 

Läufst du an Geh­hil­fen, ist das für dein Umfeld noch nor­mal – man ver­mu­tet zunächst eine vor­über­ge­hen­de Erkran­kung. Hum­pelst du aber dau­er­haft und trägst auch noch einen erhöh­ten Schuh, wirst du von vie­len Men­schen schon schief ange­guckt. Du weichst von der Norm ab und merkst, wie mit­tel­al­ter­li­che Glau­bens­sät­ze ganz schnell wie­der an die Ober­flä­che kom­men und wo Inte­gra­ti­on bereits ihre Gren­zen erreicht hat.

In den ers­ten zwei Jah­ren nach dem Unfall fuhr ich noch mit mei­nen Freun­den in den Ski­ur­laub – ein­fach, um dabei zu sein, mich nicht allein zu füh­len. Aber es tat weh, den ande­ren beim Ski­fah­ren zuzu­schau­en – einem Sport, den ich für mein Leben gern moch­te und nun nie wie­der aus­üben wür­de. Die ande­ren kamen immer nach­mit­tags von ihrer Tour zurück, und weil wir frü­her nach dem Ski übli­cher­wei­se noch ein Bier tran­ken, kam der eine oder ande­re Kum­pel auch in die­sen bei­den Jah­ren noch auf ein Getränk vor­bei. Weil wir es immer so taten. Aber das Bier konn­te ich auch allein trin­ken; ihr Mit­leid zog mich noch mehr run­ter. In den Jah­ren dar­auf fuhr ich nicht mehr mit, und nach und nach schlief der Kon­takt ein.

Wenn du nichts mehr kannst oder zu bie­ten hast, nicht mehr mit­hal­ten kannst, bist du aus der nor­ma­len Gesell­schaft ganz schnell raus. Der Weg in die Ver­ein­sa­mung ist frei.

Dein Umfeld ist nicht immer bereit, das eige­ne Heim für dich umzu­bau­en – oder kann es sich finan­zi­ell nicht leis­ten. Die­se Men­schen kannst du nicht mehr besu­chen, und irgend­wann reißt der Kon­takt auch dort ein­fach ab. Du musst dei­ne gan­ze Lebens­wei­se sowie dei­ne Art zu den­ken kom­plett umstel­len. Dein Umfeld ist dazu oft nicht in der Lage, und so ist man ist nicht mehr kom­pa­ti­bel. Ich muss­te mir auf­grund der ört­li­chen Gege­ben­hei­ten einen neu­en Fri­sör suchen und eini­ge Ärz­te wech­seln. Restau­rants wäh­len wir grund­sätz­lich nur danach aus, ob die Toi­let­ten für mich erreich­bar sind oder nicht. Wenn die Wasch­be­cken unter­fahr­bar sind, kann auch ich mir die Hän­de waschen. Wenn nicht, kom­me ich kaum an den Was­ser­hahn, weil ich mir selbst im Weg bin. 

Dei­ne Fami­lie wird durch dei­ne Behin­de­rung mit­un­ter in gro­ße finan­zi­el­le Pro­ble­me gestürzt – nicht nur die Umbau­ten wie ein neu­es Gelän­der für den Trep­pen­lift, unter­fahr­ba­re Küchen­schrän­ke, ein bar­rie­re­frei­es Bad oder ein boden­glei­cher, ver­brei­ter­ter Haus­ein­gang kos­ten Unsum­men. Wer schon ein­mal einen Bän­der­riss hat­te weiß, wie kom­pli­ziert es wer­den kann, allein nur in die Dusche zu stei­gen. Dazu kom­men noch die medi­zi­ni­schen Gerä­te wie Stüt­zen, spä­ter Rol­la­tor, Roll­stuhl sowie diver­se Sitz­kis­sen, deren Kos­ten nicht immer von allen Kas­sen über­nom­men werden. 

Ich hat­te Glück im Unglück – da es sich um einen Unfall han­delt, zahlt die Unfall­kas­se. Die haben ande­re Auf­la­gen als die Kran­ken­kas­sen und zah­len für Din­ge, die du sonst selbst bezah­len musst. Allein der elek­tri­sche Roll­stuhl wür­de neu meh­re­re tau­send Euro kos­ten. Ich habe mir ein spe­zi­el­les Sitz­kis­sen für den Roll­stuhl gön­nen müs­sen – wenn du fast den gan­zen Tag nur sitzt, hast du irgend­wann Steiß- und Rücken­pro­ble­me, und die Bei­ne wer­den auch immer schwä­cher – von offe­nen Stel­len am Po ganz abge­se­hen. Die Kos­ten von meh­re­ren hun­dert Euro hat glück­li­cher­wei­se die Unfall­kas­se über­nom­men. Die Kran­ken­kas­sen sagen zwar immer „wir machen alles mög­lich“, wenn du aber etwas brauchst, fühlst du dich wie ein Bett­ler, obwohl du als gesun­der Mensch jah­re­lang dei­ne Bei­trä­ge gezahlt hast. Als Per­son mit Behin­de­rung bekommst du lei­der kei­ner­lei Zusatz­ver­si­che­rung. Angeb­lich wird so viel für uns behin­der­te Men­schen getan und es gibt sicher­lich auch vie­le gute Ideen, die aber nicht bis zu Ende umge­setzt wer­den – oft aus Geld­man­gel. Der Zugang zu mei­nem Unfall­arzt ist für mich kaum zu bewäl­ti­gen – neben einem schrä­gen, holp­ri­gen Pra­xis­zu­gang ist die­ser auch noch von Sträu­chern so zuge­wach­sen, dass mir die Äste in die Arme pie­ken, wenn ich mit dem Roll­stuhl vor­fah­re. Die Tür geht nach innen auf und ist so schwer, dass ich sie im Sit­zen gar nicht auf­be­kom­me. Den Unfall­arzt darf ich lei­der nicht wech­seln, und so kann ich ihn ohne Beglei­tung nicht aufsuchen. 

Mei­ne zwei­te Frau Mar­ti­na* ist mitt­ler­wei­le mein lin­kes und mein rech­tes Bein gleich­zei­tig – und manch­mal auch noch bei­de Arme. 

Muss ich zum Rat­haus, hop­se ich mit dem Scoo­ter über das Kopf­stein­pflas­ter, das neben­bei auch noch Löcher hat. Fuß- und Geh­we­ge in der Stadt sind zum Teil so reno­vie­rungs­be­dürf­tig, dass ich auf der Stra­ße fah­ren muss. Damit ner­ve ich wie­der­um die ande­ren Ver­kehrs­teil­neh­mer, die rück­sichts­los nah an mir vor­bei­fah­ren, wild hupen und mich beschimp­fen. Meis­tens sind es die gro­ßen SUVs, die mich mit Tem­po sech­zig in der Stadt über­ho­len. Über­ra­schen­der­wei­se sind es oft die glei­chen Auto­mo­del­le, die ger­ne die Behin­der­ten­park­plät­ze blo­ckie­ren. Spre­che ich die Fah­rer an, wol­len sie „doch nur mal eben schnell etwas besor­gen oder zum Geld­au­to­ma­ten“. Den Park­platz geben sie trotz­dem nicht frei. Geh­be­hin­der­te, wie ich es damals noch war, krei­sen des­we­gen so lan­ge über den Park­platz, bis ein Behin­der­ten­platz wie­der frei wird. Man staunt und lernt, wie lan­ge so eine angeb­lich kur­ze Besor­gung dau­ern kann. Es gab Tage, an denen kam ich ohne das Bar­geld aus dem Auto­ma­ten wie­der nach Hau­se. Da ich mitt­ler­wei­le nicht mehr Auto­fah­ren kann, son­dern mit dem Scoo­ter zum Ein­kau­fen fah­re, belas­tet mich das Park­platz­pro­blem nicht mehr. Ob ich dar­über wei­nen oder mich freu­en soll, weiß ich nicht. Das Trau­ri­ge ist, dass das Par­ken für nicht behin­der­te Per­so­nen auf einem Behin­der­ten­park­platz laut Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung immer noch nicht ver­bo­ten ist. Den Scoo­ter darf ich als behin­der­ter Mensch aller­dings nicht über­all ein­fach so abstel­len, da ich Aus­fahr­ten ver­sper­ren könn­te. Das ist nur eine der gesetz­li­chen Unge­rech­tig­kei­ten, mit denen wir Betrof­fe­ne tag­täg­lich zu kämp­fen haben. 

Es gibt aller­dings auch gute Momen­te, die mir zumin­dest kurz Hoff­nung schen­ken. Im ört­li­chen Super­markt bat mich der Nie­der­las­sungs­lei­ter, ein­mal mit dem Scoo­ter alle Gän­ge abzu­fah­ren und zu schau­en, wie bar­rie­re­frei sein Geschäft sei. Mei­ner Rat­schlä­ge gemäß stell­te er sei­ne Rega­le und die Kas­sen auf. Ich war begeis­tert. End­lich einer, der mit­dach­te. Heu­te jedoch ste­hen dort stän­dig irgend­wel­che Geträn­ke­pa­let­ten im Weg, so dass ich nur noch den vor­de­ren Bereich des Mark­tes befah­ren kann. An die Geträn­ke kom­me ich allein nicht her­an. Das­sel­be im Bau­markt. Im Ein­gang ist immer noch alles halb­wegs bar­rie­re­frei, wei­ter nach hin­ten ver­jün­gen sich die Rega­lab­stän­de und am Ende kom­me ich auch hier wie­der nicht ohne frem­de Hil­fe wei­ter. Die Mit­ar­bei­ter kön­nen oft nicht hel­fen, weil sie zu wenig Zeit haben und nur ren­nen müs­sen. Die Men­schen, die in den Märk­ten ein­kau­fen, den­ken im Regel­fall auch nur an sich. Sie las­sen ihren Ein­kaufs­wa­gen ein­fach dort mit­ten im Gang ste­hen, wo ihnen gera­de etwas ein­ge­fal­len ist – und ich muss ihn mühe­voll an die Sei­te schie­ben, damit ich vor­bei­kom­me. Mitt­ler­wei­le fah­re ich mit dem Scoo­ter hin und neh­me den Klap­p­rol­la­tor mit. Dann bin ich aller­dings wie­der dar­auf ange­wie­sen, dass ihn mir nach dem Besuch jemand wie­der fach­ge­recht an den Scoo­ter hängt – allein schaf­fe ich das nicht. Ein Auto­fah­rer hielt ein­mal an und frag­te, ob ich Hil­fe bräuch­te – der Rol­la­tor schleif­te über den Boden. Es gibt sie, die hilfs­be­rei­ten Men­schen. Lei­der sind es noch zu weni­ge. Geschäf­te, Märk­te, Arzt­pra­xen – egal, wen ich auf­su­chen muss oder möch­te – ich rufe immer vor­her an und fra­ge nach der Bar­rie­re­frei­heit. Alles muss orga­ni­siert sein, sonst erle­be ich eine böse Überraschung. 

Aber auch das Wort „Bar­rie­re­frei­heit“ lässt sich deh­nen wie ein Kau­gum­mi. Kürz­lich in einer Arzt­pra­xis wur­de mir eben die­ses bestä­tigt. Man ver­fü­ge über einen Auf­zug, die Türen sei­en breit genug und man kön­ne im Roll­stuhl bis ins Behand­lungs­zim­mer fah­ren. Die Wirk­lich­keit sah etwas anders aus – in den Auf­zug kam ich nur vor­wärts hin­ein, aber er war so schmal, dass ich den Roll­stuhl nicht wen­den konn­te. Oben ange­kom­men, muss­te ich rück­wärts wie­der hin­aus – der Roll­stuhl hat nur lei­der kei­ne Rück­spie­gel. Bedingt durch Coro­na hat­te man jedoch das War­te­zim­mer bis in den Flur ver­grö­ßert, so dass Stüh­le den Zugang zur Pra­xis ver­sperr­ten. Die­se muss­te ich an die Sei­te schie­ben. Man­che Türen sind oft nur so breit, dass viel­leicht der Roll­stuhl gera­de eben hin­durch­passt, die Arme des Fah­ren­den aber nicht ein­kal­ku­liert sind. Wenn du nie­man­den zum Schie­ben hast, hast du ver­lo­ren. Man­che Läden bestä­ti­gen mir am Tele­fon, dass sie über eine Ram­pe ver­fü­gen – aber die fährst du mit dei­nem Roll­stuhl auch nicht allein hoch. Das schaffst du nur rück­wärts und mit Bein­ar­beit. Aber wer, der im Roll­stuhl sitzt, ist bit­te noch in der Lage, Bein­ar­beit zu leis­ten? Mei­ne Bei­ne sind durch das stän­di­ge Sit­zen immer schwä­cher gewor­den. Vie­le Betrof­fe­ne trau­en sich nicht, frem­de Men­schen anzu­spre­chen und sie um Hil­fe zu bit­ten. Ich habe dies­be­züg­lich kei­ne Berüh­rungs­ängs­te, und bis­her hat noch nie­mand „Nein“ gesagt. Der Umgang der gesun­den Men­schen mit uns sieht im All­ge­mei­nen jedoch meis­tens respekt­lo­ser aus. Wäh­rend Kin­der, jun­ge Erwach­se­ne und Sport­ler noch gut geför­dert wer­den, küm­mert man sich bei uns „Alten“ nur noch um das Nötigs­te. Ob in der Innen­stadt, auf Geh­we­gen, in Super­märk­ten – die meis­ten Men­schen inter­es­siert ein Mensch im Roll­stuhl oder im Scoo­ter nicht. Ganz im Gegen­teil – wir sind Stö­ren­frie­de, die Platz weg­neh­men, den Ver­kehr auf­hal­ten oder ein­fach im Weg her­um­ste­hen. Die meis­ten den­ken nur an sich, das Wort Empa­thie ken­nen vie­le nicht. Wirk­lich schlimm sind die jun­gen Men­schen, die ein Mit­ein­an­der nicht bei­gebracht bekom­men haben. Sie fah­ren auf dem Rad zu viert neben­ein­an­der und ich hal­te den Scoo­ter meis­tens an, weil ich mir nicht sicher bin, ob sie mich über­haupt wahr­neh­men. Ein­mal hup­te ich vor­her – da wur­de ich ange­schnauzt, was ich mir denn ein­bil­de, man sei schließ­lich nicht blind. Ein ande­res Mal hup­te ich auf­grund die­ser Erfah­rung nicht – und wur­de ange­schnauzt, ob ich kei­ne Hupe hät­te. Die Krö­nung war ein Jog­ger am See vor eini­gen Mona­ten. Man­che von ihnen kann man mit den rück­sichts­lo­sen Moun­tain-Bikern in einen Topf ste­cken. Die­ser sport­li­che Herr lief auf der lin­ken Sei­te des Geh­we­ges, mei­ne Frau Mar­ti­na und ich rechts, schon auf der Rasen­kan­te. Mit einem unwir­schen „Platz da!“ schubs­te er mich zur Sei­te und rann­te wei­ter. Ich konn­te mich gera­de noch an mei­ner Frau fest­klam­mern, sonst wäre ich böse gestürzt. Sicher konn­te der Mann nicht anders, weil er sich sonst sei­ne Best­zeit rui­niert hät­te. Seit­dem sind Spa­zier­gän­ge ohne Roll­stuhl eben­falls tabu für mich – schließ­lich kann ich den Tätern außer Ver­wün­schun­gen nichts hinterherwerfen. 

Hast du jeman­den in dei­nem Freun­des­kreis, der dich hin­ten­her­um als Krüp­pel bezeich­net, ist das schon ein der­ber Schlag unter die Gür­tel­li­nie. Als Mar­ti­na und ich hei­ra­te­ten, frag­te einer mei­ner soge­nann­ten Freun­de mei­ne neue Schwä­ge­rin, war­um Mar­ti­na sich so einen Krüp­pel aus­ge­sucht habe, es gebe doch schließ­lich noch ande­re Män­ner. Die­sen Vor­fall habe ich bis heu­te nicht verdaut. 

Die Gesell­schaft ist an ihrem eige­nen Ego­is­mus schwer erkrankt. Wohl dem­je­ni­gen, der noch mit­hal­ten kann. Und der nicht ver­se­hent­lich ein­mal einen Wim­pern­schlag lang unauf­merk­sam ist.

(*Namen geän­dert)

Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht?


von San­dra Bar­bo­sa da Silva

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